Der Perchtenlauf blickt in Österreich auf eine lange Tradition zurück. Bei diesem christlichen Brauch ziehen der Krampus mit der Rute und der Nikolaus mit einem vollgefüllten Geschenksack durch die Gassen. Dabei werden brave Kinder vom Nikolaus belohnt und unartige Kinder vom Krampus bestraft. Die Krampus-Rute ist im eigentlichen Sinne nicht zum Schlagen gedacht, sondern ein Zeichen für die Fruchtbarkeit – genauso wie die rote Farbe der Krampusse. Neben der Rute ist auch die Glocke ein wichtiges Utensil der Perchten, mit der symbolisch die bösen Geister des Winters bzw. das alte Jahr ausgetrieben werden soll. Die Perchten werden im Volksmund als glücksbringend angesehen und somit – besonders von den Kindern – freudig erwartet.
Friedliche Krampusläufe
Eine Pass ist in Österreich ein Begriff für eine Gruppe oder einen freundschaftlichen Zusammenhalt. Die Gruppen wollen das Friedliche am Krampusbrauch zeigen, deshalb sind die
Krampusse zum Anfassen. „Und es gibt nichts Schöneres als die leuchtenden Kinderaugen, wenn wir mit Glocken, Ruten und Norikerpferden durch die Straßen ziehen".
Mit echter Handwerkskunst zur Krampusmaske
Bei vielen Passen gibt es keine Maske zweimal – jede ist ein Einzelstück und von mühsamer Handarbeit hergestellt. Die Krampus-Gesichter entstehen aus echtem Zirbenholz und werden eigenhändig bemalt, vor einigen Jahren wurde noch die Airbrush-Technik angewandt. Mit spezieller Technik, Bohrmaschinen und Motorsägen wird die individuelle Maske gefertigt. Das Kostüm selbst wird aus mehreren Ziegen- oder Schaffellstücken zugeschnitten, die zugekauft werden.